Zu Zeiten, an die wir uns nicht erinnern können, als sich die Götter noch unter die Sterblichen mischten, geschah an jenem Ort, an dem heute der Lago Maggiore liegt, eine merkwürdige Begebenheit.
Einst war die Welt ein zauberhafter Ort, an dem Menschen und Götter friedlich, im Einklang und in Harmonie miteinander lebten, jedoch nie vereint waren.
Die Legende überliefert, dass in Zeiten des Friedens eine schöne Göttin, für die einen Aprus, für die anderen Flora, in den Wäldern spazieren ging, die Äste der Bäume pflegte und Blumen auf den Wiesen verstreute. Während einer dieser Wanderungen erblickte sie einen jungen Mann, der sich in der Nähe aufhielt. Der Anblick dieses geschliffenen und strahlenden Gesichts mit weichem und dunklem Haar ließ die Göttin den Verstand verlieren, die in Missachtung tausendjähriger Traditionen beschloss, ihn zu entführen und mit sich zu nehmen, fernab von allen Augen, insbesondere von Jupiters, dessen Zorn sie fürchtete. Der von der Göttin gewählte Ort war genau derselbe, an dem heute das Hotel Villa Paradiso steht.
Die Göttin hielt den jungen Mann verborgen, sie liebte es, ihn zu betrachten, ohne es jemals zu wagen, ihn zu berühren, aus Angst, ihn zu töten. Als Jupiter sie schließlich entdeckte, beschloss er, sie zu bestrafen, indem er sie dessen beraubte, was ihr am meisten am Herzen lag: des jungen Menschen.
Zuerst trauerte die Göttin verzweifelt um den Verlust ihrer Liebe, verfluchte sich selbst für ihren Egoismus, aber dann beschloss sie, die Erinnerung daran zu ehren und etwas Besonderes zu schaffen: ein Denkmal der Schönheit, das der Zeit widerstehen und ihre gemeinsame Zeit würdigen sollte.
An der Stelle, an der die beiden sich geliebt hatten, ließ die Göttin einen See entstehen: derselbe Wasserlauf, der heute als Lago Maggiore bezeichnet wird. Die Göttin schenkte ihm Leben mit kristallklarem und hellem Wasser, umgeben von weißen Küsten und felsigen Hängen; jeder Winkel dieses Landes war mit zartem Gras bedeckt. Farbige und duftende Blumen wurden auf den Boden, auf die Büsche, am Fuße der Berge gelegt, in Erinnerung an die wunderbaren Momente, die die beiden Liebenden zusammen verbracht hatten, und in Hülle und Fülle verstreut; sogar die Bäume mit ihrem langen und üppigen Laub tauchten auf, um die Ebene rund um den See zu säumen.
Die Göttin kümmerte sich um jedes Detail dieses "Paradieses", das ganz für ihre Liebe gebaut wurde. Jedes Blatt, jedes Grasbüschel, jede Blume und jeder Tropfen des schönen Sees sind auch heute noch die Frucht der Liebe und der Kräfte der Göttin der Gärten.
Der Lago Maggiore erstrahlt auch heute noch in seiner ganzen Schönheit, dank der Liebe der Göttin zu ihrem Sterblichen, einer Liebe, die nie verblasst ist und die weiterlebt und sich mit der Zeit erneuert.
Liebe ist das Geheimnis, das den See so faszinierend macht, unwiderstehlich für diejenigen, die vorbeikommen. Eine tiefe und zärtliche Liebe, welche die Erinnerung an die Göttin allen Menschen gemeinsam gegeben hat.
Wir wollen diesen Platz den Großen widmen, Frauen und Männern, die "göttlich" jeden Tag die Schönheit dieser Länder erleben; wir wollen über Leidenschaft, Liebe, Enthusiasmus sprechen. Ja, denn dies sind die Zutaten, die den Lago Maggiore und seine Umgebung auch heute noch zu einem einzigartigen Ort auf der Welt machen, die Fischer, die nicht unter dem Reiz der Großstädte gelitten haben, die Mütter, die ihre Kinder aufziehen und ihre handwerkliche Arbeit von Generation zu Generation weitergeben, denn was die Göttin und die Menschen betrifft, so verdient jede Geschichte gehört, gelebt und geliebt zu werden.